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Von Fabiano | Foto: Soraya
Spielbericht
5 nicht unbedingt erwartete Punkte
Gegen Rapperswil und Meister Zug kämpfen sich die Biancoblù mehrfach zurück und holen heroisch zwei Siege. Damit rehabilitieren sie sich eindrücklich für die Niederlage im Derby. Mann der Woche ist Dario Bürgler mit vier Toren.
Nachdem eher enttäuschenden Auftritt im Derby ist die Zufriedenheit im Umfeld merklich gesunken. Auch wenn Derbys eine verständlich riesige Bedeutung haben, ist die Euphorie vor dem Spiel manchmal etwas too much und es kann einen negativen Druck auf das Team geben. Nun mögen viele einwenden, dass Profisportler damit fertig werden müssen. Das mag stimmen, aber es sind doch nur Menschen auf dem Eis und kann den einen oder anderen hemmen.
Dazu kam die weiter prekäre Lage in der Defensive, die Cereda zur Improvisation gezwungen hat. In der Offensive liess er nur die bestens funktionierende Linie um André Heim zusammen. Gegen stark aufgelegte Lakers hat das zu Beginn keine Wirkung gehabt. Bereits in der fünften Minute gehen die Rosenstädter in Führung. Dass das 1:0 nach 20 Minuten nicht unverdient war, zeigen die 8:5 Schüsse für Rapperswil. Ambrì kommt verwandelt aus der Kabine und nutzt nach Ablenker durch André Heim eine Strafe. Kurz darauf gehen die Lakers wieder in Führung, ehe es nur 47 Sekunden dauert bis Brandon McMillan mit seinem ersten Saisontor auf wunderschöne Weise wieder ausgleichen kann.
Nicht weniger zum Zunge schnalzen, war das 3:2 durch Inti Pestoni in Minute 50. Bis dahin wenig gesehen, markiert er seinen zweiten Saisontreffer und die erstmalige Führung der Biancoblù. Da aber Nicklas Jensen mit seinem vierten Tor in 24 Stunden das Spiel in die Overtime schickt, gibt es für Ambrì zum vierten Mal im siebten Spiel Überzeit. Wieder ist es Dario Bürgler, der das Spiel entscheiden kann. Nachdem Gamewinner in Fribourg und dem entscheidenden Penaltytor gegen Davos zieht er das Spiel schon wieder auf unsere Seite. Stefan Hedlund hat zum zweiten Mal den Goalie vom Eis genommen, als sich die Lakers mit Roman Cervenka in der Zone Ambrìs festgesetzt - high risk, aber kann man mal machen. Sekunden zuvor ist Spacek mit dem sicheren Tor vor Augen ins Offside gelaufen.
Ambrì mit kühlem Kopf im Chaos von Zug
Dieser Spacek ist es dann auch, der in Zug massgeblichen Anteil an den drei Punkten hat. Am Samstagabend haben die Biancoblù offenbar das Puckglück wieder auf ihre Seite gezogen und überstehen das Angriffsfeuerwerk der Zuger im ersten Drittel unbeschadet. Besser noch. Spacek schliesst einen Konter erfolgreich ab. Bei 12:3 Schüssen für Zug passt die Effizienz. In einem verrückten zweiten Drittel sieht es sicher zweimal so aus, dass Zug sein gewohntes Niveau erreicht hat. Das gelingt aber am ganzen Abend nicht wirklich. Zug gleicht aus, Bürgler schiesst per Volley das 1:2, aber nur 49 Sekunden später führt Zug 3:2.
Da nimmt Cereda das Time-Out, das seine Wirkung nicht verfehlt. Ambrì stoppt den kurzzeitigen Flow der Zuger und kommt in der 31. Minute durch Dario Bürgler zum ersten Shorthander in dieser Saison. Nun ist Dan Tangnes an der Reihe mit seiner Auszeit, aber sein Team findet gegen ein weiter leidenschaftliches Ambrì nicht das lösungsbringende Rezept. Oft wird das Team von einem überragenden Goalie getragen, aber an diesem Abend ist Janne Juvonen nicht gewohnt sicher, wird aber von seinen Vorderleuten kompensiert. Die kleine Sensation perfekt macht in den letzten 20 Minuten Shore mit seinem ersten Saisontor und wieder Spacek. Das Tor von Martschini zum 4:5 30 Sekunden vor Schluss kommt für den EVZ zu spät.
An dieser Stelle sei noch die Eiszeit von Jesse Virtanen an diesem Wochenende erwähnt. Gegen die Lakers waren es 26:05 Minuten und in Zug 23:02 Minuten - speziell für Cereda sehr viel. Dieses Wochenende ging das ganze Team über seine Grenzen hinaus und brachte einen grossen Effort aufs Eis. Auch wenn es am Freitag und Samstag gegen die Tabellenletzten geht, mag es ein Nachlassen nicht leiden.
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