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01. Oktober 2023
Von Soraya | Foto: Soraya
Spielbericht

«Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen»: Das passierte am Wochenende auf und neben dem Eis bei Ambri

Derbys sind emotional. Das zeigte sich auch am vergangenen Freitag. Kaum ist der Kampf um die Nummer eins im Tessin abgepfiffen, beginnt der Kampf neben dem Eis. Die beiden Fangruppierungen der Tessiner gehen aufeinander los und verteilen Fäuste. Aber nicht nur. Auch ein Eishockeytor wird als Wurfgegenstand benützt.

Rückblick: Fünf Stunden vor dem Spiel verschickt der HC Lugano eine E-Mail. «Der Hockeyclub Lugano sieht sich gezwungen alle für den Gästesektor ausgestellten Tickets zu stornieren», schreibt der Klub. Der Grund: Ein Fehler im Reservationsprozess. Eine Viertelstunde später haben die Fans die Möglichkeit ein Ticket zu kaufen, doch neben Schnelligkeit ist vor allem Glück an diesem Nachmittag gefragt. Viele, die ein Ticket gekauft haben und bis um 15 Uhr noch in der festen Überzeugung waren, heute das Derby live im Stadion zu schauen, wurden vor den Fernseher verdonnert.

Die Dario-Bürgler-Show in Lugano
Die Fans, die es doch noch geschafft hatten, ein gültiges Ticket zu ergattern, kamen in den Genuss der Dario-Bürgler-Show. Innert drei Minuten schoss er den HCAP im ersten Drittel zur 2:0-Führung. Doch dann nahmen die Luganesi die Partie in die Hand und glichen aus. Die Südtessiner waren taktisch und spielerisch überlegen. So schossen sie 41-mal auf das gegnerische Tor. Ambrì nur elf Mal. Doch die Leventiner waren an diesem Abend die effizientere Mannschaft auf dem Eis.

Dank Johnny Kneubühler führten die Leventiner im dritten Drittel wieder. Die Freude hielt aber nicht lange, denn Lugano glich die Partie erneut aus und drückte auf den Siegestreffer. Ambrì hielt mit allen Mitteln dagegen und rettete sich ins Penaltyschiessen. Dort siegen die Luganesi dank zwei Treffern, wobei die Leventiner torlos blieben. Ambrì ging bis auf einen Punkt leer aus. Doch dieser eine Punkt war nach so einer kräftezehrenden Partie wie dieser ein guter Verdienst.

Mit dieser Niederlage, den Provokationen von Seiten der Lugano-Tifosi und dem hinterlassenen Chaos mit den Tickets überläuft das Fass in der Corner Arena.

Fehlende Kräfte vom Derby
Einen Tag später ist es auf und neben dem Eis wieder ruhiger. Zwischen Ambrì und Davos war es ausgeglichener als noch ein paar Stunden zuvor in Lugano. Dennoch schossen die Gäste nach sieben Minuten bereits die Führung. Ambrì glich wenig später durch Johnny Kneubuehler aus. Für den Stürmer war es das erste Tor, welches er nicht im Powerplay schoss «Dieser Ausgleich hat uns wieder Energie gegeben», sagt der Verteidiger Tobias Fohrler nach dem Spiel.

Dennoch waren es die Davoserm die erneut in Führung gingen. Ambrì zeigte dank einem präzisen Weitschuss von Zaccheo Dotti Reaktion und glich das Spiel wieder aus. Im letzten Drittel waren die Gäste unter Trainer Josh Holden die effizientere Mannschaft und schossen sich am Schluss mit 4:2 zum Sieg. Vielleicht seien die Davoser eins bis zwei Prozent entschlossener in die Zweikämpfe gegangen, sagt Fohrler und fügt hinzu: «Sie wollten es im Endeffekt mehr und da müssen wir uns an der eigenen Nase nehmen.»

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