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Von Fabiano | Foto: Soraya
Spielbericht
Was man aus Zahlen lesen kann
Als Leistungssportler braucht es auch als Redaktionsleiter manchmal Kompromisse. Normalerweise ist die Kombination aus Radsport und Ambrì-Hockey nahe am Optimum. Nicht so in diesem Jahr. Der Weltcup im australischen Adelaide ist auf den Januar angesetzt worden und damit in den Sommer auf der Südhalbkugel. Für mich hiess das mehr Training über die Weihnachtstage und insgesamt sieben Spiele von Ambrì während den Tagen bei den Aussies. Durch die grosse Zeitverschiebung, anderweitiges Programm und die Ablenkung war ein Verfolgen über den TV kaum möglich. Damit war ich gezwungen mich auf Ticker, einzelne Highlights und die Statistiken zu verlassen, wollte ich nicht nur das nackte Resultat sehen.
Hierfür habe ich die klare Niederlage gegen Fribourg und den Heimsieg gegen Kloten angeschaut. Gegen den Tabellenzweiten war das Schussverhältnis beim 2:6 bei 39:23 für die Saanestädter. Die Drachen haben 15.4% aller Schüsse versenkt, was enorm effizient ist. Dabei soll ausgeklammert werden, dass vier Treffer in Überzahl fielen. Gegen das zweitbeste Team in Überzahl sind fünf 2er und der 5er von Dauphin quasi der Todesstoss. Bei Ambrì ist diese Zahl bei 8.7, was etwas unter dem Saisonschnitt der Leventiner ist. Gegen Kloten waren es dann vier Tore in 34 Abschlüssen, was eine Effizienz von 11.8% ergibt. Alex Formenton hat bei seinem Hattrick fünfmal abgeschlossen. Dazu muss gesagt werden, dass Kloten auch auf 32 Schüsse kam und damit klar unterdurchschnittlich effizient war. Nun könnte man die Position der Versuche berücksichtigen, aber diese Betrachtung würde zu weit führen. Ich beschränke mich hier auf die Expected Goals. Die sprechen dann eine klare Sprache und widerspiegeln das Resultat von 4:1 beinahe.
Neben den Torschüssen ist die Bullystatistik die andere wichtige Zahl, die man einfach interpretieren kann. Gerade bei den Biancoblù ist es ein omnipräsentes Thema. Diese Werte erstaunen recht und korrelieren gar nicht mit den erspielten Resultaten. Gegen Kloten gingen die Hälfte der Anspiele an die Flughafenstädter und die andere Hälfte an den HCAP. Von den vier regelmässigen Spielern im Anspielkreis Spacek, Landry, Grassi und Heim konnten der Tscheche und Manix mehr als die Hälfte der Faceoffs gewinnen. Tags davor gegen Fribourg war der Unterschied marginal zu Gunsten der Drachen. Bis zu seinem Ausschluss war Laurent Dauphin mit 13 von 17 gewonnen Bullys der einzige Spieler aus unserem Team, der mehr als die Hälfte der Anspiele gewinnen konnte. Er hat die Niederlage auch dahingehend eingeleitet.
Das sind zweifellos interessante Spielereien zeigen am Ende, aber doch einmal mehr, dass nur das zählt, was auf der Anzeigetafel steht. Während gegen Kloten die Expected Goals ein sehr guter Indikator war, kann man aus den Bullys, auch wenn es sehr subjektiv ist, genau nichts lesen. Manchmal geht es nicht, aber das Beste ist noch immer das Spiel im Stadion zu sehen.
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