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29. Januar 2024
Von Fabiano | Foto: Soraya
Spielbericht

3 Punkte aus dem Derbywochenende – und nun?

Hätte man vor dem Wochenende gesagt, dass Ambrì aus den nächsten zwei Spielen drei Punkte holt, hätten viele wohl unterschrieben – auch ich. Tessiner Derbys liegen den Biancoblù nicht wirklich, auch wenn man zu den letzten Jahren in dieser Saison Besserung sieht. Man schliesst die Meisterschaft in der Meisterschaft nach dem 2:1 am Freitag mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ab. Die Gotthard-Derbys sind ebenfalls immer spezielle Partien. Ambrì hat gegen den Speed der Zuger ein Gegenmittel gefunden und schafft es immer wieder die Spiele ausgeglichen zu gestalten. Das Saisonduell geht mit 3 zu 1 Siegen und 12 zu 8 Toren an die Zuger.

Drei Punkte gegen nominell besser besetzte Kader muss man immer einigermassen zufrieden nehmen. Kommt dazu, dass Ambrì am Freitag und beim 2:3 nach Penaltys in Zug zuerst einen Rückstand aufholen musste. Das spricht für die intakte Moral im Team. Etwas weniger gut stimmt, dass der HCAP zweimal wieder nur zwei Tore erzielen konnte. Nur beim Sieg gegen Kloten war die Torausbeute in diesem Jahr grösser. Bei zwei eigenen Toren sind Punkte alles andere als selbstverständlich. Sollen die Play-Ins her, muss diese Zahl in den kommenden elf Partien zwingend hochgefahren werden.

Neben dem sportlichen Geschehen ist in der Leventina momentan gerade auch neben dem Eis einiges am Tun. Es ist die Aufgabe von Cereda, am Ende seiner siebten Saison in Ambrì, und seinem Staff den Fokus nur auf den Sport zu richten. Zweifellos, es ist einmal mehr eine hochturbulente Saison und verlangt von ihm viel ab die «richtige» Aufstellung zu finden. Die Zusammensetzung der Linien ist das eine. Das andere ist die Verteilung der Eiszeiten. Cereda hat lange als einer gegolten, der lange bzw. durchgängig mit vier Linien gespielt hat. Das muss man aber speziell mit Blick auf das Spiel in Zug revidieren. Die Zeiten der Verteidigung seien da ausgeblendet. Ein Michael Spacek hat, klar war es Overtime und er hatte über sieben Minuten PP, fast 25 Minuten Eiszeit. Trotz seiner Brillanz ist es ein sehr schmaler Grat ihn so oft laufen zu lassen und nicht zu verheizen. Auf der anderen Seite spielt ein Douay, der meiner Meinung nach momentan sehr gut spielt, gerade mal acht Minuten. Es wäre wohl nicht falsch einige Spieler in einzelnen Situationen etwas zu schonen, damit sie in den entscheidenden letzten Minuten noch genügend Kondition haben.

Wenn das dann am Ende zum Minimalziel der Play-Ins führt, sagt wohl niemand enorm viel. Geht es aber schief, dürfte der Aufschrei umso grösser sein. Die Weichen könnten bereits nach dieser Woche zum Guten gestellt werden. Ohne despektierlich zu klingen, muss man Ajoie zuhause bezwingen, will man in die Play-Ins. Zug kann sich das leisten. Gelingt das, gehen die Biancoblù mit zweo Spielen weniger und mindestens zwei Punkten Vorsprung ins Heimspiel gegen die Tigers. Es ist natürlich keines, aber dieses Spiel hat den Charakter eines vorgezogenen Endspiels. Gibt es drei Punkte, ist Ambrì dem zehnten Platz schon sehr nahe, vor allem weil Langnau die Spiele ausgehen. In den letzten zwei Saisons hat der HCAP jeweils 66 Punkte totalisiert. Schon mehrere Wochen sieht es so aus, dass der Cut der Top 10 da zu liegen kommt. Ambrì ist Stand Montag, 29. Januar auf Pace auf 71 Punkte. Auch wenn noch ein Fünftel der RS zu spielen ist, dürfte es, wenn Top 10, Rang 9 oder 10 für die Squadra geben, eine grosser Endspurt ausgeschlossen. Entsprechend wäre der Gegner in der ersten Runde der Play-Ins Biel oder Davos.

Das ist ein mittelgrosser Blick in die Kristallkugel auf das wahrscheinlichste Szenario. Es ist und bleibt ein Spiel auf glitschiger Unterlage, indem in jeder Zehntelsekunde was passieren kann. Es sind noch mindestens 43'200 lange Sekunden zu spielen.

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